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Heilpflanzen A|B|C

Große Brennnessel (Urtica dioica L.)

Brennnesseln sind aufgrund ihrer Brennhaare unverwechselbar – bereits im Mittelalter scherzte ein Botaniker: „Die Brennnessel ist die einzige Pflanze, die man auch bei Nacht erkennen kann.“ Die Große Brennnessel ist mehrjährig und vermehrt sich im Wesentlichen vegetativ durch Ausläufer. Die Pflanze ist zweihäusig, das heißt, es gibt männliche und weibliche Exemplare – wer zum Beispiel Brennnesselsamen sammeln möchte, wird also nur bei den weiblichen Pflanzen fündig.

Herkunft und Anbau.

Ursprünglich ist die Große Brennnessel in Auwäldern und an Bachläufen zu Hause. Weil sie sich an Standorten mit hohem Nährstoffgehalt wohlfühlt, kommt sie heute fast überall dort vor, wo Menschen in gemäßigten Klimazonen für gut gedüngte Böden sorgen. Dass sie oft sogar bestandsbildend ist, erleichtert die Wildernte. Die Brennnessel wird aber auch kommerziell angebaut. Während früher ihre Eigenschaften als Faserpflanze geschätzt wurden (zur Herstellung von Nesseltuch), stehen heute eher die wohltuenden Inhaltsstoffe der Blätter im Vordergrund.

Inhaltsstoffe.

Die Große Brennnessel (Heilpflanze des Jahres 1996) bringt den Körper auf Trab: Sie regt den Stoffwechsel an und fördert die Durchblutung, ihr hoher Kalium-Gehalt wirkt stark harntreibend. Die Inhaltsstoffe der Brennnessel wirken auch entzündungshemmend, deshalb wurden früher Fleisch, Fisch und Butter in große Brennnesselblätter eingewickelt, um diese Lebensmittel länger frisch zu halten. Die Wirkstoffe der Brennnesselwurzel besitzen ganz andere Eigenschaften als die der Blätter: Sie beeinflussen unter anderem den Testosteronhaushalt des Menschen.

Verwendung der Brennnessel.

  • Die Blätter sind bei Muskel- oder Gelenkschmerzen und zur Durchspülung der Harnwege als pflanzliches Arzneimittel zugelassen. Eine positive Wirkung bei rheumatischen Erkrankungen wurde ebenfalls festgestellt. Brennnesselblätter finden auch in der Küche Verwendung: als wohlschmeckender Spinat, in Suppen, Smoothies usw. sowie als Bestandteil von Teemischungen.
  • Die Wurzeln enthalten Wirkstoffe, die auf das Testosteron im Körper des Menschen einwirken. Aus diesem Grund wird Brennnesselwurzel in Haarwässern eingesetzt: Männer mit hohem Testosteronspiegel leiden häufig an hormonbedingtem Haarausfall; Brennnesselwurzelextrakt kann diesen Prozess verlangsamen.
  • Die Samen sind so wie die Blätter sehr mineralstoff- und vitaminreich und werden in der Küche als „Superfood“ verwendet.
Besonderes
  • Neben der Großen Brennnessel gibt es hierzulande auch die Kleine Brennnessel (Urtica urens). Während die Große Brennnessel durch Ausläuferbildung meist dichte Bestände bildet, wächst die Kleine Brennnessel einzeln, zum Beispiel mitten im Gartenbeet, und sticht noch schmerzhafter als ihre große Schwester.
  • Die Raupen vieler Schmetterlingsarten, zum Beispiel Kleiner Fuchs und Tagpfauenauge, ernähren sich von Brennnesselblättern. Eine kleine Ecke mit Brennnessel im Garten unterstützt sie.

Weitere Themen

Freistehende Fichten werden 30 bis 40 Meter hoch, im dichten Bestand strecken sie sich sogar bis auf 60 Meter. Ihre spitzen, stechenden Nadeln sitzen auf kleinen Stielen, die hängenden Zapfen fallen im Herbst als „Tannenzapfen“ zu Boden. Die Fichte wurde zum Baum des Jahres 2017 gekürt, denn sie verträgt weder Wassermangel noch Staunässe. Mit den zu erwartenden klimatischen Veränderungen wird sie also nicht gut klarkommen – Deutschlands häufigste Baumart könnte bald selten werden.

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Der immergrüne Gewürznelkenbaum ist ein Kind der Tropen; Hitze und eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 100 Prozent sind für den Baum, der etwa 12 Meter hoch und 130 Jahre alt werden kann, genau das Richtige. Seine getrockneten Blütenknospen werden als Gewürz und auch als Heilmittel verwendet; weil sie in der Form an kleine Nägel erinnern, wurden sie früher „Nägelein“ genannt. Die Kraft der Heilpflanze des Jahres 2010 lässt sich leicht testen: Wer auf eine Nelke beißt, spürt ein Brennen auf der Zunge und die leichte Betäubung.

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Das Hanfgewächs ist eine der wenigen Kletterpflanzen, deren Ranken sich (von oben gesehen) im Uhrzeigersinn winden. Nördlich der Alpen wurde der Hopfen spätestens ab dem 8. Jahrhundert in Klöstern als potentes Würz- und Konservierungsmittel in Kultur genommen. Seinen Durchbruch erlebte er mit dem bayerischen Reinheitsgebot von 1516, das sicherstellt, dass Bier nur noch mit Hopfen haltbar gemacht wird. Andere Bierzutaten wie etwa das psychoaktive Bilsenkraut gehören seitdem der Vergangenheit an.

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