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Fichte (Picea abies)

Fichte (Picea abies)Fichte (Picea abies)

Freistehende Fichten werden 30 bis 40 Meter hoch, im dichten Bestand strecken sie sich sogar bis auf 60 Meter. Ihre spitzen, stechenden Nadeln sitzen auf kleinen Stielen, die hängenden Zapfen fallen im Herbst als „Tannenzapfen“ zu Boden. Die Fichte wurde zum Baum des Jahres 2017 gekürt, denn sie verträgt weder Wassermangel noch Staunässe. Mit den zu erwartenden klimatischen Veränderungen wird sie also nicht gut klarkommen – Deutschlands häufigste Baumart könnte bald selten werden.

Herkunft und Anbau.

Beheimatet ist die Fichte in den Alpen und den höheren Lagen der Mittelgebirge, im Schwarzwald prägt sie ganze Landstriche. Weil sie einen hohen Holzertrag bringt, wurde der „Brotbaum der Waldwirtschaft“ zwei Jahrhunderte lang auch dort angepflanzt, wo sie sich nicht sehr wohl fühlt: in den Ebenen. Hier kann sie Stürmen und Borkenkäfern nur wenig entgegensetzen. Heute wird die Fichte meist zusammen mit Buchen und Kiefern angepflanzt. Als Weihnachtsbaum ist sie allerdings so gut wie ausgestorben. Sie wurde unter anderem durch die Nordmanntanne verdrängt, die zwar nahezu geruchlos ist, aber dafür weniger nadelt und nicht so pikst.

Inhaltsstoffe.

Die jungen, hellgrünen Triebe enthalten hohe Konzentrationen an Vitamin C. Wer sie für den privaten Gebrauch sammeln möchte, um zum Beispiel einen Sirup aus ihnen herzustellen, muss jedoch zuerst den Waldbesitzer oder den Förster fragen. Neben Terpentinöl, Harz und Gerbstoffen enthalten die Blattnadeln auch das angenehm nach Wald duftende Fichtennadelöl; der Gehalt der Nadeln an ätherischem Öl beträgt allerdings nur etwa 0,2 Prozent. Trotz magerer Ausbeute wird es gewerblich in einem aufwendigen Produktionsprozess gewonnen, denn es entfaltet bei Husten und Erkältungen eine willkommene Wirkung.

Verwendung von Fichtennadelöl.

FichtennadelölFichtennadelöl
  • Fast alle Erkältungsmittel enthalten Fichtennadelöl, weil es schleimlösend, hustenstillend und krampfmildernd ist. Darüber hinaus wirkt es leicht antiseptisch, durchblutungsfördernd sowie harn- und schweißtreibend. Als Inhalation erleichtert es das Abhusten und macht die Nase wieder frei.
  • Fichtennadelöl im Badezusatz wirkt belebend und lindert leichte Muskelschmerzen und rheumatische Erkrankungen. In die Haut einmassiert, zeigt es bei Verstauchungen und Prellungen positive Effekte – aus diesem Grund ist Fichtennadelöl ein wichtiger Bestandteil des Franzbranntweins.
  • Auch als Saunaaufguss befreit Fichtennadelöl die Atemwege.
Hinweis.
Darauf sollten Sie bei der Verwendung von Fichtennadelöl achten.

Fichtennadelöl ist für Kleinkinder und auch für Erwachsene mit Asthma oder Keuchhusten nicht geeignet. Von Bädern mit Fichtenzusätzen wird abgeraten, wenn größere Hautverletzungen oder akute Hauterkrankungen bestehen, bei hohem Fieber sowie bei Herzschwäche und starkem Bluthochdruck.

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