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Herstellerporträts

Herstellerporträt

Kochgerät aus Emaille von Riess. Glas auf Stahl

Kochgeschirr aus Emaille. Von RiessKochgeschirr aus Emaille. Von Riess

Emaillierte Töpfe und Pfannen sind im Grunde nichts anderes als mit silikatischem Glas überzogenes Eisengerät. Die Eigenschaften dieser Art von Oberflächenvergütung sind jedoch überragend: Glashart und lebensmittelecht, ist Emaille außerdem höchst licht- und korrosionsbeständig, kratzfest und leicht zu reinigen. Darüber hinaus ist sie hitzebeständig, geruchs- und geschmacksneutral – und allein deswegen schon als Material für Koch- und Backgeschirr bestens geeignet. Der massive Eisenkern tut sein Übriges und fördert die gute Wärmeleitfähigkeit und das hohe Wärmespeichervermögen. Die emaillierten Töpfe, Pfannen, Bräter und Backformen in unserem Sortiment stammen allesamt von der österreichischen Traditionsfirma Riess. Beheimatet niederösterreichischen Ybbsitz gilt sie nicht nur als Inbegriff des emaillierten Kochgeschirrs, sondern auch als einer der weniger werdenden Hersteller, deren Produkte völlig unaufgeregt ihren Dienst tun, ohne dabei aus den Fugen (oder der Fassung) zu geraten.

Tradition seit über 450 Jahren

Emaillietöpfe von RiessEmaillietöpfe von Riess

Die Geschichte des Unternehmens reicht über 450 Jahre zurück, die des Produktionsstandorts sogar 650 Jahre. Riess ist seit sechs Generationen ein Familienbetrieb und gehört zu den ältesten Firmen Österreichs – seit 1980 als einziger Hersteller von emailliertem Kochgeschirr im Land. Immer wieder wurden die Produktionstechniken verbessert und neue Produkte eingeführt.

Die Umstellung von Eisen- auf Emailgeschirr erfolgte nach dem Ersten Weltkrieg mit dem sehr langlebigen Verfahren der Doppelemaillierung. Der glasharte, hygienisch einwandfreie Überzug sorgt für eine fast ewige Haltbarkeit, die den weltweit guten Ruf der Firma begründet hat.

Doppelemaille. Zwei Schichten für die Ewigkeit

Der dem Glas verwandte Rohstoff wird zunächst bei 1200 °C verschmolzen, in Wasser abgeschreckt und unter Zugabe von etwa einem Drittel Wasser, Ton, Quarzmehl und färbenden Oxyden fein zermahlen. Der so entstandene Emailleschlicker reift einige Tage, bevor er auf die zu emaillierenden Gegenstände aufgetragen wird. Bei einer Temperatur zwischen 850 und 900 °C schmilzt die Schicht zu einem festen Überzug zusammen. Diese Grundemaille verhindert die Oxydation des Eisens während des Einbrennens, danach kommt noch eine Deckemailleschicht darüber, die bei 800 bis 850 °C gebrannt wird – sie schützt die Grundschicht vor Verschleiß. Im Vergleich zur Grundemaille enthält Deckemaille weniger Borax, Quarz und Natriumnitrat, dafür mehr Feldspat, Flußspat und Kryolith.

Wenn man an emaillierter Ware gelegentlich kleinste schwarze Stellen sieht, ist das kein Mangel, sondern ein sicherer Hinweis auf die wertvollere Doppelemaillierung. Auch die blaue Farbe des Kobaltemails ist ein Qualitätszeichen: Mit diesem Stoff färbten schon die Ägypter und Griechen ihre Gläser blau, und noch heute verwendet man Kobalt zum Färben von Glas, Email und Keramik. Kobalt-Email ist besonders widerstandsfähig gegen Säuren und Laugen und besonders hart.

Alle Kochutensilien von Riess