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Gartenjahr

Frostempfindliche Kübelpflanzen einräumen

Frostempfindliche Kübelpflanzen einräumenFrostempfindliche Kübelpflanzen einräumen

Die nicht winterharten (aber mehrjährigen) Kübelpflanzen wie Hibiskus, Bougainvillea, Engelstrompete (Datura) oder Oleander müssen rechtzeitig vor den ersten starken Frösten ins Haus geholt und in einem hellen, kühlen Raum zur Überwinterung aufgestellt werden.

Es wird benötigt:

  1. Werkzeug: Gartenschere mit schmalen, spitzen Klingen, Spritzgerät oder Sprühflasche für Pflanzenschutzmaßnahmen.
  2. Zubehör: entsprechende Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen (z.B. Schmierseife ohne Zusätze), Vlies, Transporthilfen für große, schwere Kübel (Sackkarre, Rolluntersetzer oder Tragegurt).

Anleitung

  • Die Pflanzen so spät wie möglich einräumen, da draußen in der Regel die besseren Bedingungen (Licht Temperatur, Luftfeuchte) herrschen als in den oft eher provisorischen Winterquartieren. Häufig folgt auf die ersten leichteren Frostnächte eine wieder mildere Wetterperiode, bevor schließlich Dauerfrost einsetzt. Ist nur geringer Frost angesagt, die Pflanzen daher mit Vlies abdecken; das gleicht etwa zwei Minusgrade aus. Vor Regen geschützt aufstellen, nur wenig gießen und nicht mehr düngen.
  • Kübelpflanzen, die in den Tropen beheimatet sind (Hibiskus, Banane oder Bougainvillea), sind am empfindlichsten und müssen ins Haus, sobald die Temperatur unter 0 °C sinkt.
  • Pflanzen aus der Mittelmeerregion (Oleander, Zitruspflanzen oder Schmucklilie) vertragen Temperaturen bis etwa -5 °C; leichte Fröste steigern sogar ihre Vitalität und dezimieren eventuell vorhandene Schädlinge. Halten diese Temperaturen aber mehrere Nächte an, die Pflanzen einräumen.
  • Feigen-, Lorbeer- und Olivenbäume vertragen in der Regel Frost bis -10 °C und müssen erst spät ins Winterquartier.
  • Bei der Anschaffung nicht winterharter Kübelpflanzen schon bedenken, wo diese überwintern können. Das optimale Quartier ist hell (weil die wintergrünen Pflanzen weiterhin Photosynthese betreiben) und kühl (damit die Pflanzen eine Ruhephase einlegen und möglichst nicht weiter wachsen). Im Schnitt liegt die optimale Temperatur zwischen 5 und 15 °C. Generell gilt: Je wärmer die Pflanzen überwintern, um so heller müssen sie stehen.
  • Laubabwerfende Arten wie Bleiwurz, Feige oder Wandelröschen können auch in einem dunklen Keller oder Treppenhaus bei 0 bis 5 °C aufgestellt werden.
  • Steht kein passendes Winterquartier für große Kübelpflanzen zur Verfügung, besser bei Gärtnereien anfragen, als die Pflanzen am unpassenden Ort aufstellen, wo sie Schaden nehmen könnten. Viele Betriebe bieten einen „Überwinterungsservice“ an, der das Abholen, Überwintern, Pflegen und Zurückbringen der Pflanzen beinhaltet.
  • Vor dem Einräumen welke, vertrocknete oder beschädigte Pflanzenteile sowie junge, dünne, nicht ausgereifte Triebe entfernen. Den Wurzelballen vorher abtrocknen lassen; große Kübelpflanzen sind wegen des geringeren Gewichts dann auch besser zu transportieren.
Robustere Pflanzen mit Vlies schützen und so spät wie möglich einräumenRobustere Pflanzen mit Vlies schützen und so spät wie möglich einräumen

Robustere Pflanzen mit Vlies schützen und so spät wie möglich einräumen

Feigenbäume vertragen bis zu -10 °C und können erst spät ins WinterquartierFeigenbäume vertragen bis zu -10 °C und können erst spät ins Winterquartier

Feigenbäume vertragen bis zu -10 °C und können erst spät ins Winterquartier

Geranien vor dem ersten stärkeren Frost einräumenGeranien vor dem ersten stärkeren Frost einräumen

Geranien vor dem ersten stärkeren Frost einräumen

  • Die Pflanzen nur dann zurückschneiden, wenn es im Winterquartier sehr eng wird und die Pflanzen um Licht konkurrieren würden. (Der eigentliche Rückschnitt folgt erst im Spätwinter oder Frühjahr, wenn zu sehen ist, welche Triebe vertrocknet oder von Schädlingen befallen sind.)
  • Wandelröschen, Engelstrompete, Schönmalve oder Fuchsien können etwas stärker geschnitten werden, da sie im Frühjahr kräftig austreiben; Granatapfel, Passionsblume und Bleiwurz nur wenig stutzen; Margeriten, Geranien und Palmen gar nicht schneiden. Beim Oleander nur die alten Triebe auslichten – bei einem stärkeren Rückschnitt würden die bereits angelegten Blütenknospen für das nächste Jahr entfernt.
  • Vor dem Einräumen sehr sorgfältig auf Schädlingsbefall kontrollieren. Schädlinge wie Läuse oder Spinnmilben dürfen keinesfalls mit ins Winterquartier „eingeschleppt“ werden, da sie sich dort rasant vermehren und weitere Pflanzen befallen würden. Sind Schädlinge vorhanden, diese vor dem Einräumen bestmöglich entfernen und die Pflanzen im Winterquartier noch eine Zeitlang auf einen erneuten Befall mit frisch geschlüpften oder übersehenen Tieren kontrollieren. Blattläuse können am einfachsten mit einer Lösung aus reiner Schmierseife entfernt werden, die mit einer einfachen Kunststoffsprühflasche aufgebracht wird.
  • Im Winterquartier nicht mehr düngen und die Wassergaben einschränken. Bei der dunklen Überwinterung ist fast gar keine Bewässerung notwendig. Nur bei sehr trockenem Wurzelballen etwas gießen.
  • Jetzt auch die nicht winterharten Kräuter wie Ananassalbei, Zitronenverbene oder Süßkraut hereinholen. Bei diesen Pflanzen empfiehlt sich die helle Überwinterung, da in geringem Maße über den Winter weiter geerntet werden kann und manche Arten (zum Beispiel Ananas- oder Melonensalbei) erst ab November blühen.
Empfindliche Pflanzen vor dem ersten Frost einräumen; für schwere Kübel eignet sich eine SackkarreEmpfindliche Pflanzen vor dem ersten Frost einräumen; für schwere Kübel eignet sich eine Sackkarre

Empfindliche Pflanzen vor dem ersten Frost einräumen; für schwere Kübel eignet sich eine Sackkarre

Wandelröschen können vor dem Einräumen zurückgeschnitten werdenWandelröschen können vor dem Einräumen zurückgeschnitten werden

Wandelröschen können vor dem Einräumen zurückgeschnitten werden

Oleander nicht schneiden, da sonst die neuen Blütenknospen entfernt werdenOleander nicht schneiden, da sonst die neuen Blütenknospen entfernt werden

Oleander nicht schneiden, da sonst die neuen Blütenknospen entfernt werden