Der Marienkäfer ist nicht nur ein beliebter Helfer im Garten, er gilt auch in vielen Kulturen als Glücksbringer – eine Wirkung, die er angeblich vor allem dann entfaltet, wenn er uns überraschend als Landeplatz wählt. Solchem Glück hilft Guthmann mit diesem Anhänger in Marienkäferform gewissermaßen auf die Sprünge. Der in Originalgröße gearbeitete Käfer aus reinem, oxidiertem Silber ist so lebensecht wie möglich gestaltet: mit Fühlern, Beinchen, Rippen und leicht geöffneten Flügeldecken. Modernste CAD-Technik hat dabei geholfen. Die auffällig rotglänzenden Flügeldecken mit den symbolträchtigen sieben Punkten sind sind dagegen überliefertes Handwerk: Sie sind feueremailliert. Das aufwendige und selten geworden Handwerk verlangt Fingerspitzengefühl, besonders in diesem Fall. Die Temperatur im Ofen (bis zu 850 °C) darf nur in der schmalen Bandbreite zwischen dem Schmelzpunkt der Emaille und dem des Silbers liegen. Rotglühend kommen die Käfer aus dem Ofen, bevor sie abkühlen und abschließend sorgsam poliert werden.

Hochwertig verarbeiteten Schmuck für möglichst viele Menschen erschwinglich machen – mit diesem Gedanken gründete Goldschmied Martin Guthmann 1906 seine Schmuckmanufaktur. Heute in vierter Generation von seinem Urenkel geführt, produziert das Familienunternehmen noch immer komplett in der Schmuck- und Goldstadt Pforzheim. In der Manufaktur werden gewalzte, gestanzte, gezogene und gegossene Teile in Handarbeit zu Kleinserien montiert. In das Design fließen unter anderem alte Schmuckformen und Ornamente aus der eigenen Firmengeschichte mit ein: Sie werden abgegossen und – unter Einsatz historischer Fertigungstechniken – in unsere Zeit übertragen.