Smarte Geschenke

Mobile Anwendungen

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Gerade einmal 25 Jahre ist es her, dass Mobiltelefone begannen, sich für schlau zu halten und als „Smartphones“ durch die Welt zu streifen. Zunächst kümmerten sie sich nur um die Zettelwirtschaft und hatten zum Beispiel als „Communicator“ gelernt, über das Telefonieren hinaus Adressen zu verwalten, den Kalender zu überblicken und Termine zu planen. Seit gut einem Jahrzehnt aber wandern immer mehr Fertigkeiten in die stromfressenden Wirtskörper. Uhr und Stoppuhr, Kamera und Fernseher, Radio und Diktaphon, Stadtplan und Kompass, Notizbuch, Wetterstation, Taschenlampe, Lupe, Wasserwaage – sie alle leben heute als „App“ (application, Anwendung) in kleinen Kunststoffriegeln mit „Touch-Display“.

KellnermesserKellnermesser

Und es ist ja nicht zu bestreiten: Das kann ungemein praktisch sein. Es macht aber auch ungemein abhängig: vom Ladezustand der digitalen Werkzeugkiste, oft auch von der Qualität ihres Netzempfangs und nicht zuletzt von der Zuverlässigkeit ihrer Speicherchips. Und im Falle der digitalen Orientierungshilfen weiß nicht nur der Nutzer, wo er sich befindet, sondern auch interessierte Kreise im In- und Ausland.
Die nachstehenden mobilen Anwendungen sind daher aus gutem Grund handgreifliche, aber im informatischen Sinne eher „dumme“ Objekte. Darunter sind solche, die längst ein digitales Pendant haben, aber auch viele, die nie eines bekommen werden (so smart wird ein Mobiltelefon nie sein, dass es zum Entkorken von Weinflaschen reicht). Es sind in ihren Maßen wie in ihren Preisen kleindimensionierte Begleiter, die als Geschenk Nutzbringendes für ganz unterschiedliche Menschen bieten.

Der Digital Native findet hier „Backup“-Lösungen für den Fall eines vollständigen Systemausfalls (Diebstahl, Totalschaden etc., wohl dem, der dann noch ein analoges Adressbuch hat). Der digital Naive hingegen erspart sich das für ihn mühsame Herumfingern auf dem Telefon; er kommt analog ohnehin schneller zum Ziel. Und für alle dazwischen sind die objektgebliebenen Anwendungen jede für sich eine kleine, transportable Unabhängigkeitserklärung von Datenströmen und Ladegeräten. Der Reiz dieser Dinge besteht darüber hinaus ja gerade darin, sich auf die praktische Lösung einer eng umrissenen Aufgabe zu beschränken statt mit einer in ihnen versteckten Unzahl von Möglichkeiten zu prunken. Künstliche Intelligenz sucht man in ihnen vergebens, findet aber dafür umso mehr intelligente Konstruktion und mechanische Perfektion. Was übrigens noch eine nicht zu unterschätzende, erfreuliche Folge hat: Sie nerven nicht mit ständigen Updates.